Ich unterscheide meine eigene Existenz, als eines denkenden Wesens, von anderen Dinger außer mir (wozu auch mein Körper gehört), ist eben so wohl ein analytischer Satz; denn andere Dinge sind solche, die ich als von mir unterschieden denke. Aber ob dieses Bewußtsein meiner selbst ohne Dinge außer mir, dadurch mir Vorstellungen gegeben werden, gar möglich sei, und ich also bloß als denkend Wesen (ohne Mensch zu sein) existiren könne, weiß ich dadurch gar nicht.
Also ist durch die Analysis des Bewußtseins meiner selbst im Denken überhaupt in Ansehung der Erkenntnis meiner selbst als Objects nicht das mindeste gewonnen. Die logische Erörterung des Denkens überhaupt wird fälschlich für eine metaphysische Bestimmung des Objects gehalten.
Ka***
(Kritik der reinen Vernunft, S. 409).
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modi des Selbstbewußtseins
Nicht dadurch daß ich bloß denke, erkenne ich irgend ein Object, sondern nur dadurch, daß ich eine gegebene Anschauung in Absicht auf die Einheit des Bewußtseins, darin alles Denken besteht, bestimme, kann ich irgend einen Gegenstand erkennen. Also erkenne ich mich nicht selbst dadurch, daß ich mich meiner als denkend bewußt bin, sondern wenn ich mir die Anschauung meiner selbst, als in Ansehung der Function des Denkens bestimmt, bewußt bin. Alle modi des Selbstbewußtseins im Denken an sich sind daher noch keine Verstandesbegriffe von Objecten (Kategorien), sondern bloße logische Functionen, die dem Denken gar keinen Gegenstand, mithin mich selbst auch nicht als Gegenstand zu erkennen geben.
Ka***
(Kritik der reinen Vernunft, S. 406-407).
Ka***
(Kritik der reinen Vernunft, S. 406-407).
Vernünftige Wesen seines Gleichen ausser sich anzunehmen
... wie kommt der Mensch dazu, vernünftige Wesen seines Gleichen ausser sich anzunehmen, und anzuerkennen, da doch dergleichen Wesen in seinem reinen Selbstbewusstsein gar nicht gegeben sind?
(...)
Die Erfahrung lehrt nur das, daß die Vorstellung von vernünftigen Wesen ausser uns in unserem empirischen Bewusstsein enthalten sey; und darüber ist kein Streit, und kein Egoist hat es noch geläugnet. Die Frage ist: ob dieser Vorstellung etwas ausser derselben entspreche; ob es unabhängig von unserer Vorstellung und wenn wir es uns auch nicht vorstellten - vernünftige Wesen ausser uns gebe; und hierüber kann die Erfahrung nichts lehren, so gewiß als sie Erfahrung, d.i. das System unserer Vorstellungen ist.
Die Erfahrung kann höchstens lehren, daß Wirkungen gegeben sind, die den Wirkungen vernünftiger Ursachen ähnlich sind, aber nimmermehr kann sie lehren, daß die Ursachen derselben als vernünftige Wesen an sich wirklich vorhanden seyen; denn ein Wesen an sich selbst ist kein Gegenstand der Erfahrung.
Fi***
(Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, S. 25-27).
(...)
Die Erfahrung lehrt nur das, daß die Vorstellung von vernünftigen Wesen ausser uns in unserem empirischen Bewusstsein enthalten sey; und darüber ist kein Streit, und kein Egoist hat es noch geläugnet. Die Frage ist: ob dieser Vorstellung etwas ausser derselben entspreche; ob es unabhängig von unserer Vorstellung und wenn wir es uns auch nicht vorstellten - vernünftige Wesen ausser uns gebe; und hierüber kann die Erfahrung nichts lehren, so gewiß als sie Erfahrung, d.i. das System unserer Vorstellungen ist.
Die Erfahrung kann höchstens lehren, daß Wirkungen gegeben sind, die den Wirkungen vernünftiger Ursachen ähnlich sind, aber nimmermehr kann sie lehren, daß die Ursachen derselben als vernünftige Wesen an sich wirklich vorhanden seyen; denn ein Wesen an sich selbst ist kein Gegenstand der Erfahrung.
Fi***
(Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, S. 25-27).
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