Das menschliche Wesen wird unheimisch

Inzwischen freilich rast ein zügelloses und zugleich gewandtes Reden, Schreiben und Senden von Gesprochenem um den Erdball. Der Mensch gebärdet sich, als sei er Bildner und Meister der Sprache, während sie doch die Herrin des Menschen bleibt. Vielleicht ist es vor allem anderen die vom Menschen betriebenene Verkehrung dieses Herrschaftsverhältnisses, was sein Wesen in das Unheimische treibt. Daß wir auf die Sorgfalt des Sprechens halten ist gut, aber es hilft nicht, solange uns auch dabei noch die Sprache nur als Mittel des Ausdrucks dient. Unter allen Zusprüchen die wir Menschen von uns her mit zum Sprechen bringen können, ist die Sprache der höchste und überall erste.

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(Vorträge und Aufsätze: Bauen Wohnen Denken, S. 146).