Leben der Philosophen: Bion

Er hatte auch einen Stich ins Theatralische und war stark in der Kunst, die Dinge ins Lächerliche zu ziehen, indem er mit drastischen und derben Ausdrücken für die Dinge nicht sparte. Weil er es verstand, seine Rede in allen Farben schimmern zu lassen, soll Eratosthenes von ihm gesagt haben, Bion habe zuerst die Philosophie ein blumiges Gewand angelegt.

Aber auch die Eigenliebe war an ihm stark ausgeprägt, wie er denn großes Gewicht auf den Spruch legte: Freundengut ist gemeinsam. Daher gibt es auch keinen Schüler, der sich bestimmt nach ihm bezeichnete. Doch verführte er manche zur Unzucht.

Als er dann später in eine Krankheit verfiel, ließ er sich — so erzählt man in Chalkis, wo er auch gestorben ist — überreden Amulette zu tragen und reuig wiedergutzumachen, was er gegen die Gottheit gesündigt.

Di***

(Leben und Meinungen berühmter Philosophen, IV, 52, 53, 55).