6000 Sprachen

Paris - 2500 von etwa 6000 Sprachen drohen auszusterben. Das weist die neue Ausgabe des "Atlas der bedrohten Sprachen" der UNESCO nach. Auf Schweizer Boden werden acht aussterbende Sprachen gesprochen, fünf davon sind "definitiv" und eine sogar "ernsthaft" gefährdet.

Am stärksten gefährdet ist laut Atlas das Franc-Comtois, das ausser in Nordfrankreich auch im Jura gesprochen wird; es hat schon die dritte von fünf Schwindstufen erreicht.

Auf der zweiten Gefahrenstufe befinden sich das Rätoromanische, das Frankoprovenzalische (Waadt), das Lombardische (Tessin und Südbünden), das Bairische, das laut Atlas auch in Samnaun gesprochen wird, sowie das Jiddische und die Zigeunersprache Sinti. Das Alemannische (fast in der ganzen Deutschschweiz) gilt vorerst nur als "unsicher".

In Deutschland sind sogar 13 Sprachen vor dem Aussterben bedroht. Nordfriesisch und Saterfriesisch zählen dort zu den am stärksten gefährdeten Sprachen. Aber auch Ostfränkisch, Niedersächsisch und Sorbisch werden von immer weniger Menschen gesprochen.