Sport

Durch ihre Entspiritualisierung beweist die olympische Bewegung des 20. Jahrhunderts, wie eine »Religion« sich spontan auf das Format ihres wirklichen Gehalts zurückzuentwickeln vermag — auf die anthropotechnische Basis, wie sie sich in einem System gestufter Übungen und diversifizierter Disziplinen verkörpert, integriert in einen Überbau aus hierarchisierten Verwaltungsakten, routinisierten Vereinsbeziehungen und professionalisierten Medienrepräsentationen. Von den Strukturmerkmalen einer ausgebauten »Religion« bleibt nichts zurück außer der Hierarchie der Funktionäre und einem System von Exerzitien, die ihrer säkularen Natur entsprechend Trainingseinheiten heißen. Der IOC-Vatikan von Lausanne hat keine andere Aufgabe, als die Tatsache zu verwalten, daß Gott auch olympisch tot ist.

Sl***

(Du mußt dein Leben ändern, S 150-151).