Wir sehen ein Was-sein

Wir können noch so scharfe und höchst ausgebildete Sehwerkzeuge haben, unser Geischtssinn mag noch so vorwaltend, ja vortrefflich sein, wird sehen durch den Gesichtssinn nie und nimmer ein Buch. Wir sähen nie etwas wie ein Buch, wenn nicht, — ja wenn wir nicht schon in einem weiteren und ursprünglicheren Sinn zu sehen vermochten. Jedenfalls gehört zu diesem »Sehen« ein Verstehen dessen, was da ist, was begegnet (...). Wir sehen sein Was-sein. »Sehen« ist jetzt ein Vernehmen (...).

H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 50)