1. Ursprünglich wahr, d.h. unverborgen, ist gerade nicht die Aussage über ein Seiendes, sondern das Seiende selbst, — ein Ding, eine Sache. Ein Seiendes ist wahr, griechisch verstanden, wenn es sich selbst als das und in dem zeigt, was es ist: wahres Gold. Dagegen Scheingold ziegt sich als etwas, was es nicht ist. Es verdeckt, verbirgt sein Was-sein, es verbirgt sich als das Seiende, das es eigentlich ist. Wahr ist also primär ein Charakter des Seienden selbst.
H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 118)