Das Wesen der Wahrheit erst läßt uns das Wesen des Menschen begreifen. Wenn wir sagten: eben dieses Wesen der Wahrheit (die Entbergsamkeit) sei das Geschehen, das mit dem Menschen geschieht, dann sagt das: der Mensch, wie wir ihn da, im Gleichnis, in seiner Befreiung sehen, ist in die Wahrheit ver-setzt. Das ist die Weise seiner Existenz, das Grundgeschehnis des Daseins. Die ursprüngliche Unverborgenheit ist das ent-werfende Ent-bergen als Geschehnis, das »im Menschen«, d.h. in seiner Geschichte geschieht. Die Wahrheit ist weder über dem Menschen irgendwo vorhanden (als Gültigkeit an sich), noch ist die Wahrheit im Menschen als einem psychischen Subjekt, sonder der Mensch ist »in« der Wahrheit.
H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 75)