σκοπεισθαι

Was wir eigentlich »im Auge haben«, ist gerade das, was wir gemeinhin nicht anblicken, sondern nur im Auge haben, und zwar medial: für uns (für unser Verhalten) maßgebend. Also ist σκοπεισθαι zielendes Sehen, daher strebendes Sehen und daher geeignet, den Charakter des Er-strebens zu kennzeichnen. Das Erstrebnis des Seins ist nicht blinder Drang, sondern sehendes Streben, das erblickt und im Auge hat das, was es erstrebt, σκοπεισθαι heißt eigentlich nicht erblicken, sich damit beschäftigen, sondern mit etwas anderem beschäftigt sein und dabei (bzw. dafür) im voraus im Auge haben.

H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 222-3)