Die Benommenheit ist die Bedingung der Weltarmut

Die Benommenheit ist die Bedingung der Möglichkeit der Weltarmut. Denn wenn das Wesen des Organismus in der Benommenheit liegt und zur Benommenheit als ein Wesensmoment die Genommenheit der Möglichkeit der Offenbarkeit von Seiendem als
solchem gehört, Offenbarkeit von Seiendem aber ein Charakter der Welt ist, so müssen wir jetzt sagen: Zur Benommenheit gehört als ein Wesensmoment die Genommenheit von Welt. Was aber nur ein konstitutives Moment des Wesensganzheit des Organismus — der Benommenheit — ausmacht, kann nicht Grund der Möglichkeit für das Wesensganze als solches sein. Weltarmut ist nicht die Bedingung der Möglichkeit der Benommenheit, sondern umgekehrt, die Benommenheit ist die Bedingung der Möglichkeit der Weltarmut. Selbst dieses Satz müssen wir noch abschwächen und angemessener sagen: Die Benommenheit als des Wesen der Tierheit ist die Bedingung der Möglichkeit für die lediglich vergleichende Kennzeichnung der Tierheit durch die Weltarmut, sofern das Tier vom Menschen aus gesehen ist, dem die Weltbildung zugehört.

H***
(Die Grundbegriffe der Metaphysik, S. 393-4).