Die Muße beginnt dort, wo die Arbeit ganz aufhört. Die Zeit der Muße ist eine andere Zeit. Der neoliberale Imperativ der Leistung verwandelt die Zeit in Arbeitszeit. Er totalisiert die Arbeitszeit. Die Pause ist nur eine Phase der Arbeitszeit. Heute haben wir keine andere Zeit als die Arbeitszeit. So nehmen wir sie nicht nur in den Urlaub, sondern auch in den Schlaf mit. Daher schlafen wir heute unruhig. Die erschöpften Leistungssubjekte schlafen so ein wie das Bein einschläft. Auch die Entspannung ist insofern nicht mehr als ein Modus der Arbeit, als sie zur Regeneration der Arbeitskraft dient. Die Erholung ist nicht das Andere der Arbeit, sondern deren Produkt.
Ha*
(Im Schwarm, S. 48-9)