Immer, wenn ich ihn in der letzten Zeit in den Wertheimsteinpark hinein begleitet hatte, war es ihm in der Nähe der alten Esche, oder in der Nähe der alten Eiche unmöglich gewesen, nicht auf den Umstand zurückzukommen, daß er an diesem in Frage stehenden Tage, aus was für einen Grund immer, nicht zur alten Esche, sondern zur alten Eiche gegangen war, als gründete sich schließlich und endlich für ihn alles, was auf diesen Entschluß hatte folgen müssen, auf dieses Ereignis, wie er auch immer wieder alles später Eingetretene auf diesen Entschluß zurückführte, und es war mir immer vorgekommen, als wäre sein Denken überhaupt in ein solches vor dem Ereignis, daß er urplötzlich zur alten Eiche und nicht zur alten Esche gegangen war und in ein solches nach diesem Ereignis geteilt, was er auch in Worten immer wieder zum Ausdruck gebracht hatte und was mich die erste Zeit doch immer recht irritiert, schließlich und endlich aber nicht mehr im geringsten gestört hatte, weil es mir aufeinmal selbst, auf ihn bezogen, plausibel gewesen war. Vor dem Ereignis, hatte er sehr oft gesagt und vorausgesetzt, daß ich gewußt habe, um was für ein Ereignis es sich handelte, wäre er in dieser oder jener Verfassung gewesen, nach dem Ereignis in dieser oder jener, wie er vor allem sehr oft gesagt hatte, daß sein Denken vor dem Ereignis ein volkommen anderes gewesen, als nach dem Ereignism welches wahrscheinlich das wichtigste Ereignis seines Lebens überhaupt gewesen war, wie ich immer deutlicher gesehen hatte und eingesehen hatte und einsehen hatte müssen. Alle Fäden, alle Zusammenhänge also in seinem Kopf, waren im Wertheimsteinpark als einem Zentrum seines Denkens miteinander in Berührung gekommen, darauf gründete sich in ihm alles, denke ich. Der Wertheimsteinpark war, von dem Ereignis an, die absolute Schaltzentrale seines Denkens gewesen, ganz gleich, wo er sich zu welchem Zeitpunkt nach dem Ereignis aufgehalten hatte. Er hatte mir gegenüber einmal angedeutet, daß selbst seine Träume ohne den Wertheimsteinpark undenkbar geworden waren von dem Ereignis an und daß alle Träume ausschließlich immer auf den Wertheimsteinpark zurückzuführen gewesen seien, sehr oft habe er diesen Umstand naturgemäß mißtraut, aber er sei immer wieder auf diese Tatsache gekommen, wenn er sich die Mühe gemacht habe, einen solchen Traum nachzugehen, wie er immer, wenn er, ganz gleich welcher Sache nachgegangen sei, auch diese Sache auf das Ereignis im Wertheimsteinpark zurückführen hatte können, es war ihm mit der Zeit eine Selbstverständlichkeit geworden, jeder wichtigeren Sache nachzugehen und sie ganz einwandfrei auf den Wertheimsteinpark zurückzuführen. Natürlich mußte diese möglicherweise verrückte, aber wahrscheinlich noch sein Denken schärfende Vorgangsweise, alles zu Denkende aufzulösen und zuerst einmal auf den Wertheimsteinpark zurückzuführen und dadurch erst tatsächlich zu klären, seiner wissenschaftlichen Arbeit zugute kommen und er selbst war sich der Nützlichkeit seiner Übung bewußt, denn die Fortschritte, die sein Denken dadurch gemacht hatte, waren ganz deutlich in seinen Äußerungen erkennbar gewesen, die großen Fortschritte also, die er in den letzten Jahren aufgrund dieser möglicherweise absurden Methode gemacht hatte. Die mit ihm geführten Gespräche und überhaupt Unterhaltungen hatten auf diese Weise mit der Zeit einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad erreicht, waren aber gerade dadurch umso erfrischender gewesen. Zugegeben hatte der mit ihm unvermittelt in Berührung gekommene Außenstehende glauben müssen, es mit einem hochgradig Verrückten zu tun zu haben und ich selbst hatte lange Zeit diesen Eindruck haben müssen (...).
Be***
(Die Billigesser, S. 134-5).