In dem geschichtlichen Augenblick, da die Ästhetik ihre größtmögliche Höhe, Weite und Strenge der Ausbildung gewinnt, ist die große Kunst zu Ende. Die Vollendung der Ästhetik hat darin ihre Größe, daß sie dieses Ende der großen Kunst als solches erkennt und ausspricht. Diese letzte und größte Ästhetik des Abendlandes ist diejenige Hegels. (...) Die Möglichkeit, daß auch späterhin noch einzelne Kunstwerke entstehen und geschätzt werden, hat Hegel nie leugnen wollen. Die Tatsache solcher einzelnen Werke (...), spricht nicht gegen Hegel, sondern gerade für ihn. Sie ist der Beweis, daß die Kunst die Macht zum Absoluten, ihre absolute Macht verloren hat.
He***
(Nietzsche, S. 100, 101).