Die große griechische Kunst bleibt ohne eine entsprechende denkerisch-begriffliche Besinnung auf sie, welche Besinnung nicht gleichbedeutend sien müßte mit Ästhetik. Das Fehlen dieser gleichzeitigen denkerischen Besinnung auf die große Kunst besagt auch nicht, diese Kunst sei damals nur »erlebt« worden, in der dunklen Aufwallung der von Begriff und Wissen unangetasteten »Erlebnisse«. Die Griechen hatten zum Glück keine Erlebnisse, dagegen ein so ursprünglich gewachsenes, helles Wissen und eine solche Leidenschaft zum Wissen, daß sie in dieser Helligkeit des Wissens keiner »Ästhetik« bedurften.
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(Nietzsche, S. 95).