Aber sagt Aristoteles nicht, das Sein sei Vieles und Vielerlei, πολλα und demnach πολλαχωσ? (...). Nach dem Gesagten verkennt und verleugnet also Aristoteles die erste entscheidende Wahrheit der Philosophie, wie Parmenides ausgesprochen hat? Nein —: er gibt sie nicht auf, sondern ergreift sie erst eigentlich. Er verhilft nämlich dieser Wahrheit dazu, eine wahrhaft philosophische Wahrheit zu werden, d.h. eine wirkliche Frage. Das πολλαχωσ schiebt ja das εν nicht einfach von sich weg, sondern es erzwingt vielmehr, daß das Eine im Vielfältigen sich geltend macht als das Fragwürdige.
He***
(Aristoteles Metaphysik Θ 1-3, S.26-7)