Ertragsamkeit (Bildsamkeit und Brüchigkeit) und Widerständigkeit — beide als Weisen der δυναμις. Aristoteles will zeigen: εν γαρ τουτοις ενεστι πασι τοις οροις ο της πρωτης δυναμεως λογος (Θ 1, 1046 a 15 f.). Wir fragen uns: Welches ist demnach diese Grundbedeutung der πρωτη δυναμις, die in den genannten beiden schon liegen muß? Bisher wurde nur gesagt: αρχη μεταβολης — Von-wo-aus für den Umschlag; jetzt: von wo aus der Umschlag zugelassen, bzw. von wo aus ihm widerstanden wird. Darin liegt auch eine Beziehung auf Umschlag, so zwar, daß der erstgenannte Bezug (αρχη μεταβολης) schon mitgesetzt ist. Wie? Das kommt gerade rückläufig von dem jetzt angeführten Wesen der δυναμις her an den Tag. Denn das, was Ausgang ist für ein Widerstehen, das Widerstehende, ist in sich, von Hause aus — nicht beiläufig — bezogen auf ein gegen es Anlaufendes, auf solches, was ihm etwas antun, was an ihm etwas tun will und soll (ποιειν). Imgleichen: das Brüchige, das nicht standhält, verdirbt, ist dabei »ausgesetzt« — einem anderen, das an ihm arbeitet. Die δυναμις του παθειν hat einen in ihrer eigenen Verfassung gelegenen Bezug auf eine δυναμις του ποιειν, des Tuns. Und so wird deutlich: In der Leitbedeutung — αρχη μεταβολης — ist das Ausgangsein solches für ein ποιειν, ein Tun: das heißt: μεταβολη muß in aktivem Sinne verstanden werden: αρχη του ποιειν bzw. του ποιουμενου. Αρχη μεταβολης heißt also: Ausgang sein für ein umsetzendes Her-stellen, Her-vorbringen, Bei-bringen von etwas, heißt: Ausgang sein für die Her-gestelltheit, Bei-gebrachtheit.
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(Aristoteles Metaphysik Θ 1-3, S.89)