Sokratische Absencen

Offenkundig bilden die Gedanken untereinander ein so dichten Zusammenhang, daß sie das Bewußtsein des Denkenden beschlagnahmen und seine Bindung an die Wahrnehmung der Umstände unterbrechen. Das scheint zu besagen: Im wirklichen Denken gehören die Gedanken enger zu ihren Mitgedanken als der Denker zu seiner Mitwelt. Wer diese Erfahrung in actu erlebt, wird aus der alltäglichen Beziehung auf die Umstände entwurzelt und ganz von »internen« Operationen absorbiert.

Sl***
(Scheintod im Denken, S.49)