Gestimmtheit auf (Un)Erfreulichkeit

Die Gestimmtheit, die unser Dasein ständig von Grund aus durchstimmt, könnte nicht sein, was sie ist, wenn sie nicht im voraus unsere Existenz auf Erfreulichkeit des begegnenden Seienden, und Unerfreulichkeit, abgestimmt hätte. Nur sofern unser Dasein daraufhin abgestimmt ist und damit auf die Möglichkeiten des Wandels und der Tönung der Stimmung, also nur insofern im Erstrebnis der Seele Erfreulichkeit und Unerfreulichkeit steht, kann uns Erfreulich-seiendes, etwa Schön-seiendes, begegnen.

H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 221)