Nur was historisch ist, kann auch unhistorisch sein. Das Unhistorische bleibt wesentlich verschieden von dem, was historielos, weil geschichtslos ist, wie z.B. das Tier und alles »Leben«.
Die Geschichtlichkeit des Menschentums aber gründet im Ereignis-Charakter des Seyns. Deshalb ist je nach der Zugehörigkeit zum Sein (Seinsvergessenheit oder Gründerschaft der Wahrheit des Seins) die Geschichtlichkeit des Menschen (nicht erst seine Geschichte) eine verschiedene. Deshalb kann die schrankenlose Herrschaft des historischen Tieres zusammengehen mit der Ungeschichtlichkeit des Menschentums, einer Seinsart, der das neuzeitliche Menschenwesen immer eigenwilliger zutreibt.
H***
(Besinnung, S. 182)