Gemeinhin bekannt und bestimmt ist uns fast ständig die vergehende Zeit, unbestimmt und unbekannt die stehende. Die stehende Zeit steht in dieser unbestimmten Unbekanntheit in die Situation herein, und gerade dieses bestimmte mitplätschernde Zeithaben für das, was sich abspielt, läßt die Zeit stehen und als stehende. Sie verweilt nicht zu lange in ihrem Verlauf, sie zögert nicht, sondern sie
weilt und
währt einfach. Während dieses Währen überläßt sie uns nur diesem Dabeisein — überläßt, aber entläßt uns nicht. Dieses
Nichtentlassen aber bekundet sich als eine
ursprünglichere Hingehaltenheit als dieses weiterziehenden Aufgehaltenseins durch das bloße Zögern, das mit dem Eintritt des Zeitpunktes sein Ende findet.
H***
(Die Grundbegriffe der Metaphysik, S. 184).