Das Schwingen im Zwischen als Stimmung

Es ist einem langweilig. Gebannt in die Weite des Zeithorizontes und doch damit hingezwungen in die Spitze des Augenblicks als des eigentlich Ermöglichenden, das sich als solches nur bekunden kann, wenn es sich als Mögliches aufzwingt — das geschieht in dieser Langeweile. Es geschieht ihrem Wesen gemäß so, daß wir weder nur diesem Bann blindlings überlassen sind, noch so, daß wir den Augenblick ergreifen können, sondern beides gesagt — versagt und angesagt zugleich — bekommen. Beides — was nicht zwei ist, sondern eins — einheitlich das Eine, daß wir, daß das Dasein in uns in die Weite des Zeithorizontes seiner Zeitlichkeit hinausschwingt und so gerade nur einschwingen kann in den Augenblick des wesentlichen Handelns. Dieses Schwingen im Zwischen solcher Weite und solcher Spitze ist das Stimmen, diese Langeweile als Stimmung.

H***
(Die Grundbegriffe der Metaphysik, S. 227).