Die digitale Kommunikation nimmt nicht nur spektrale, sondern auch virale Form an. Sie ist insofern ansteckend, als sie unmittelbar auf emotiver oder affektiver Ebene erfolgt. Die Ansteckung ist eine posthermeneutische Kommunikation, die eigentlich nichts zu lesen oder zu denken gibt. Sie setzt keine Lektüre voraus, die sich nur begrenzt beschleunigen lässt. Eine Information oder ein Content, auch mit sehr geringer Signifikanz, breitet sich wie eine Epidemie oder Pandemie rasend im Netz aus. Keine Schwere des Sinns belastet sie. Kein anderes Medium ist zu dieser viralen Ansteckung fähig. Das Schriftmedium ist dafür zu träge.
Ha*
(Im Schwarm, S. 74)