Vertrautheit des Seienden

Die Vertrautheit des Seienden selbst ist entwurzelt, aber diese Wurzellosigkeit selbst ist nicht etwas Negatives, sondern hat sich gleichsam selbst organisiert und hat nun die Herrschaft, d.h. die Regelung und Gesetzgebung übernommen, — dessen, was das Verhältnis des Menschen zum Sein und zum Seienden sein soll. Ob etwas »etwas ist«, ob, wie wir sagen, an etwas »etwas daran« sei, das entscheidet nicht mehr zuerst das Seiende selbst und die Macht, in der es den Menschen unmittelbar anzusprechen vermag, sondern etwas ist erst dann etwas oder ist nichts, wenn man darüber redet oder nicht, wenn man sich dafür interessiert.

H***
(Vom Wesen der Wahrheit, S. 209)