Die Musik hat keinen Klang für die Entzückungen des Geistes.
Ni***
(Werke, XI, S. 336)
Das höchste Zeichen von Macht
»Schönheit« ist deshalb für den Künstler etwas außer aller Rangordnung, weil in der Schönheit Gegensätze gebändigt sind, das höchste Zeichen von Macht, nämlich über Entgegengesetztes; außerdem ohne Spannung; — daß keine Gewalt mehr not tut, daß alles so leicht folgt, gehorcht, und zum Gehorsam die liebenswürdigste Miene macht — das ergötzt den Machtwillen des Künstlers.
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.803)
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.803)
Der große Stil
Schwer reagieren: ein großes Bewußtsein: kein Gefühl von Kampf.
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.799)
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.799)
Form .1
Wo Form als höchste Einfachheit der reichsten Gesetzlichkeit waltet, da ist Rausch.
He***
(Nietsche, S. 140)
He***
(Nietsche, S. 140)
Des Schrecklichen Anfang
Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören.
Ri***
(Die Erste Elegie)
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören.
Ri***
(Die Erste Elegie)
Geschmack
Geschmack ist das Beurtheilungsvermögen eines Gegenstandes oder einer Vorstellungsart durch ein Wohlgefallen, oder Mißfallen, ohne alles Interesse. Der Gegenstand eines solchen Wohlgefallens heißt Schön.
Ka***
(Critik der Urtheilskraft, S.16).
Ka***
(Critik der Urtheilskraft, S.16).
Stimmung
Das Gefühl ist nichts, was nur im »Innern« sich abspielt, sondern das Gefühl ist jene Grundart unseres Daseins, kraft deren und gemäß der wir immer schon über uns hinweggehoben sind in das so und so angehende und nicht angehende Seiende im Ganzen. Stimmung ist nie ein bloßes Gestimmtsein in einem Innern für sich, sondern ist zuerst ein so sich Be-stimmen- und Stimmenlassen in der Stimmung. Die Stimmung ist gerade die Grundart, wie wir außerhalb unserer selbst sind.
He***
(Nietzsche, S. 100, 101).
He***
(Nietzsche, S. 100, 101).
Das Ende der Kunst
In dem geschichtlichen Augenblick, da die Ästhetik ihre größtmögliche Höhe, Weite und Strenge der Ausbildung gewinnt, ist die große Kunst zu Ende. Die Vollendung der Ästhetik hat darin ihre Größe, daß sie dieses Ende der großen Kunst als solches erkennt und ausspricht. Diese letzte und größte Ästhetik des Abendlandes ist diejenige Hegels. (...) Die Möglichkeit, daß auch späterhin noch einzelne Kunstwerke entstehen und geschätzt werden, hat Hegel nie leugnen wollen. Die Tatsache solcher einzelnen Werke (...), spricht nicht gegen Hegel, sondern gerade für ihn. Sie ist der Beweis, daß die Kunst die Macht zum Absoluten, ihre absolute Macht verloren hat.
He***
(Nietzsche, S. 100, 101).
He***
(Nietzsche, S. 100, 101).
Zum Glück...
Die große griechische Kunst bleibt ohne eine entsprechende denkerisch-begriffliche Besinnung auf sie, welche Besinnung nicht gleichbedeutend sien müßte mit Ästhetik. Das Fehlen dieser gleichzeitigen denkerischen Besinnung auf die große Kunst besagt auch nicht, diese Kunst sei damals nur »erlebt« worden, in der dunklen Aufwallung der von Begriff und Wissen unangetasteten »Erlebnisse«. Die Griechen hatten zum Glück keine Erlebnisse, dagegen ein so ursprünglich gewachsenes, helles Wissen und eine solche Leidenschaft zum Wissen, daß sie in dieser Helligkeit des Wissens keiner »Ästhetik« bedurften.
He***
(Nietzsche, S. 95).
He***
(Nietzsche, S. 95).
Kunst und Wahrheit
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zu Grunde gehn.
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.822)
Ni***
(Der Wille zur Macht, n.822)
Wille zum Werden und Wechseln
Der Wille zum Schein, zur Illusion, zur Täuschung, zum Werden und Wechseln ist tiefer, »metaphysischer« als der Wille zur Wahrheit, zur Wirklichkeit, zum Sein.
Ni***
(Werke XIV, S. 368)
Ni***
(Werke XIV, S. 368)
Selbstbehauptung
Nietzsche sagt in »Der Wille zur Macht« (n.702):
»Nehmen wir den einfachen Fall, den der primitiven Ernährung: das Protoplasma streckt seine Pseudopodien aus, um nach etwas zu suchen, das ihm widersteht, — nicht aus Hunger, sondern aus Willen zur Macht. Darauf macht er den Versuch, dasselbe zu überwinden, sich anzueignen, sich einzuverleiben: — Das, was man Ernährung nennt, ist bloß eine Folge-Erscheinung, eine Nutzanwendung jenes ursprünglichen Willens, stärker zu werden.«
Wollen ist Stärker-werden-wollen. Auch hier spricht Nietzsche zugleich in der Umkehrung und aus der Abwehr gegen Zeitgenössisches, nämlich gegen den Darwinismus. Dies sei kurz verdeutlicht: Leben hat nicht nur, wie Darwin meint, den Drang zur Selbsterhaltung, sondern ist Selbstbehauptung. Das Erhaltenwollen haftet nur an den schon Vorhandenem, versteift sich darauf, verliert sich in ihm und wird so blind gegen das eigene Wesen. Selbstbehauptung, d.h. im Haupt, d.h. oben bleiben wollen, ist ständig ein Zurückgehen in das Wesen, in den Ursprung. Selbstbehauptung ist ursprüngliche Wesensbehauptung.
He**
(Nietzsche, S. 72-3).
»Nehmen wir den einfachen Fall, den der primitiven Ernährung: das Protoplasma streckt seine Pseudopodien aus, um nach etwas zu suchen, das ihm widersteht, — nicht aus Hunger, sondern aus Willen zur Macht. Darauf macht er den Versuch, dasselbe zu überwinden, sich anzueignen, sich einzuverleiben: — Das, was man Ernährung nennt, ist bloß eine Folge-Erscheinung, eine Nutzanwendung jenes ursprünglichen Willens, stärker zu werden.«
Wollen ist Stärker-werden-wollen. Auch hier spricht Nietzsche zugleich in der Umkehrung und aus der Abwehr gegen Zeitgenössisches, nämlich gegen den Darwinismus. Dies sei kurz verdeutlicht: Leben hat nicht nur, wie Darwin meint, den Drang zur Selbsterhaltung, sondern ist Selbstbehauptung. Das Erhaltenwollen haftet nur an den schon Vorhandenem, versteift sich darauf, verliert sich in ihm und wird so blind gegen das eigene Wesen. Selbstbehauptung, d.h. im Haupt, d.h. oben bleiben wollen, ist ständig ein Zurückgehen in das Wesen, in den Ursprung. Selbstbehauptung ist ursprüngliche Wesensbehauptung.
He**
(Nietzsche, S. 72-3).
Kommandierende Gedanken
Wie also Fühlen und zwar vielerlei Fühlen als Ingredienz des Willens anzuerkennen ist, so zweitens auch noch Denken: in jedem Willensakte gibt es einen kommandierenden Gedanken; — und man soll ja nicht glauben, diesen Gedanken von dem »Wollen« abscheiden zu können, wie als dann noch Wille übrig bliebe!
Ni**
(Werke VII, S.29).
Ni**
(Werke VII, S.29).
Der über-sich-hinaus-Wollende
Im Wollen kommen wir uns selbst entgegen als die, die wir eigentlich sind. Wir fangen uns im Willen selbst erst auf im eigensten Wesen. Der Wollende ist als solcher der über-sich-hinaus-Wollende; im Wollen wissen wir uns als über uns hinaus; ein irgendwie erreichtes Herrsein über... wird fühlbar; eine Lust gibt die erreichte und sich steigernde Macht zu wissen.
He**
(Nietzsche, S. 64).
He**
(Nietzsche, S. 64).
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