Denkmaschine

Wir glauben, wir haben es schon so weit gebracht, daß wir eine Denkmaschine sind, aber wir können uns auf das Denken dieser unserer Denkmaschine nicht verlassen. Sie arbeitet ununterbrochen im Grunde gegen unseren Kopf (...), sie produziert fortwährend Gedanken, von welchen wir nicht wissen, woher sie gekommen sind und wozu sie gedacht werden und in welchem Zusammenhang sie stehen (...). Wir sind tatsächlich von dieser Denkmaschine, die ununterbrochen arbeitet, überfordert, unser Kopf ist davon überfordert, aber er kann nicht mehr aus, er ist unweigerlich lebenslänglich an dieser Denkmaschine angeschlossen. Bis wir tot sind.

Be***

(Auslöschung, S. 157-158).

Krankheit, Wahnsinn, Tod am Ende

Wenn wir denken und nicht aufhören zu denken, was wir Philosophieren nennen, kommen wir schließlich darauf, daß wir falsch gedacht haben. Alle haben sie bisher falsch gedacht, sie mögen gleich welche Namen getragen haben, sie mögen gleich was für Schriften geschrieben haben, aber sie haben nicht von selbst aufgehört, (...) nicht mit ihren Willen, nur durch den Willen der Natur, durch Krankheit, Wahnsinn, Tod am Ende.

Be***
(Auslöschung, S. 155-156).

Das größte Unglück des Menschen

Den Geist muß ich als Feind betrachten und gegen ihn vorgehen auf die philosophische Weise, (...) um ihn tatsächlich genießen zu können. Aber dazu ist wahrscheinlich meine Zeit zu kurz, wie sie eben alle eine zu kurze Zeit gehabt haben, das größte Unglück des Menschen, daß seine Zeit immer und in jedem Fall zu kurz ist, hat die Erkenntnis immer unmöglich gemacht. So hat es immer nur ein Angenähertes gegeben, ein Beinahe, alles andere ist Unsinn.

Be***

(Auslöschung, S. 155).

Unverschämt

Wir sind immer unverschämt, wenn wir ein philosophisches Werk angehen, aber ohne diese Unverschämtheit kommen wir nicht heran, kommen wir philosophisch nicht weiter.

Be***

(Auslöschung, S. 155).

Spanisch

Nietzsche hat mich immer fasziniert, aber ich habe gleichzeitig von ihm immer nur soviel wie nichts verstanden. Wenn ich ehrlich bin, geht es mir mit allen anderen Philosophen (...) ebenso, mit Schopenhauer, mit Pascal, um nur diese beiden außer Nietzsche anzuführen, alles immer für mich zeitlebens schwierige, deren Aufschlüsselung mir niemals auch nur in Ansätzen gelungen ist, die mir immer spanisch geblieben sind, während ich von ihnen immer in einem äußersten Höchstmaß angezogen und begeistert gewesen bin. Je mehr ich mich mit den Schriften dieser Leute beschäftige (...), desto hilfloser werde ich, ich kann nur im Größenwahn sagen, daß ich sie begriffen habe, wie ich über mich selbst nur im Größenwahn sagen kann, ich hätte mich begriffen, wo ich mich tatsächlich selbst niemals begriffen habe bis zum heutigen Tag (...).

Be***

(Auslöschung, S. 153-154).

Frühling auf Neptun


Neueste Bilder zeigen eine Aufhellung der unteren Hemisphere, welche auf eine saisonbedingte Temperaturschwankung hindeutet. 



NASA-Voyager Space Sounds: Neptune

Voyager II streifte am 24. und 25. August 1989 an Neptun vorbei.

The complex interactions of charged electromagnetic particles from the solar wind, planetary magnetosphere, rings and moons create vibration soundscapes which are at once utterly alien and deeply familiar to the ear.

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Der äußerste Planet

Ein Tag dauert auf Neptun 16 Stunden und 6 Minuten. Neptun rotiert also sehr rasch, weshalb seine hohen Wolkenschichten wie anderen Gasplaneten ebenfalls eine streifenartige Struktur haben: die Wolken sind 48 bis 160 km breit und Tausende Kilometer lang.

Infolge der sehr großen Sonnenferne mit einer tausendmal schwächeren Sonnenstrahlung als auf der Erde beträgt die Temperatur etwa −210 °C. Damit ist der Planet einer der kältesten Orte des Sonnensystems. Auf Jupiter wehen Winde mit mehreren Hundert km/h, Spitzenwerte bis zu 2100 km/h. Damit weist Neptuns Atmosphäre die höchsten Windgeschwindigkeiten des Sonnensystems auf.

Neptun ist von der Sonne aus gesehen der äußerste Planet im Sonnensystem. Am 11. April 2009 wird Neptun an jenen Punkt seiner Bahn zurückkehren, an dem er sich bei seiner Entdeckung am 23. September 1846 befand.

Elternliebe

Wir machen uns zuerst immer vor, daß wir von unseren Eltern naturgemäß geliebt werden, aber wir kommen plötzlich darauf, daß wir ebenso naturgemäß nur gehaßt werden, aus was für einem Grunde immer, wenn wir ihnen so erscheinen, wie ich meinen Eltern erschienen bin, als ein Kind, das ihre Vorstellungen nicht entsprochen hat, das schief gegangen ist, wie gesagt wird. 

Be***

(Auslöschung, S. 152).

Die ungefährlichste aller Künste

(Der Katholizismus) hat in diesem Jahrtausend, kann gesagt werden, das Denken in unserem Volke ausgeschaltet gehabt und die Musik, als die ungefährlichste aller Künste, zum Aufblühen gebracht. Das Land der Musik sind wir ja nur, weil bei uns der Geist immer völlig unterdrückt worden ist Jahrhunderte (...). Wir sind ein durch und durch musikalisches Volk geworden, weil wir ein durch und durch ungeistiges  geworden sind in den katholischen Jahrhunderten (...) in dem Maße, in welchem uns durch den Katholizismus der Geist ausgetrieben worden ist, haben wir die Musik aufkommen lassen (...).

Be***

(Auslöschung, S. 145).

Glaubenskrankheit

Der katholische Glaube ist wie jeder Glaube eine Naturverfälschung, eine Krankheit, von welcher sich Millionen ganz bewußt befallen lassen, weil sie für sie die einzige Rettung ist, für den schwachen Menschen, den durch und durch unselbständigen, der keinen eigenen Kopf hat, der einen anderen, sozusagen höheren Kopf für sich denken lassen muß (...).

Der Katholizismus ist daran schuld, daß es in Österreich so viele Jahrhunderte keine Philosophen und also überhaupt kein philosophisches Denken und dadurch auch keine Philosophie gegeben hat. Die katholische Kriche hat das Denken in diesem Jahrtausend, kann ruhig gesagt werden, brutal und vollkommen unterdrückt.

Be***

(Auslöschung, S. 142, 144).

Naturbetrachtung und Kunstbetrachtung

Alles ist künstlich, alles ist Kunst. Es gibt keine Natur mehr. Wir gehen immer noch von der Naturbetrachtung aus, wo wir doch schon lange nurmehr noch von der Kunstbetrachtung ausgehen sollten.

Be***

(Auslöschung, S. 126).

Kunstmutter, Kunstkind und Kunstmensch

In Mitteleuropa gibt es keine natürliche Mutter mehr, nur noch die Kunstmütter, sozusagen künstliche Mütter, sagte ich, Puppenmütter, die von vornherein Kunstkinder, das heißt, mehr oder weniger künstliche Kinder, Kunstkinder auf die Welt bringen. Auch in den entlegensten Gebirgstälern finden Sie keine natürliche Mutter mehr, nur noch die Kunstmutter. Und diese Kunstmutter bringt selbstverständlich nur immer ein Kunstkind auf die Welt und dieses Kunstkind schließlich auch wieder nur ein Kunstkind, auf diese Weise gibt es heute schon nurmehr noch Kunstmenschen, künstliche Menschen, keine natürlichen, es ist ein Irrtum, wenn wir den Menschen als natürlichen bezeichnen, den gibt es ja gar nicht mehr, es ist der künstliche, der Kunstmensch, der uns heute begegnet und mit dem wir es zu tun haben, deshalb erschrecken wir ja schon, wenn wir noch einmal einen natürlichen Menschen begegnen, weil wir das gar nicht mehr erwartet haben, weil wir ja schon so lange Zeit nur noch mit dem Kunstmenschen, mit dem künstlichen Menschen konfrontiert sind, der schon so lange die Welt beherrscht, die ja auch längst keine natürliche, sonder durch und durch nurmehr noch eine künstliche ist, eine Kunstwelt.

Be***

(Auslöschung, S. 125).

Niedertracht

Was waren das, vor wenigen Jahren noch, für Menschen und was sind diese Menschen heute! In einem jeden hat sich die Charakterlosigkeit wie eine Todeskrankheit festgesetzt, die Habgier, die Rücksichtslosigkeit, die Infamie, die Lüge, die Heuchelei, die Niedertracht. Alles tun diese Menschen heute, um ihre Niedertracht mit der größten Rücksichtslosigkeit durchzusetzen.

Be***

(Auslöschung, S. 114).