Yi Chonyon (1269-1343)




The moon is white on pear blossoms,
      and the Milky Way tells the third watch.
A cuckoo would not know
      the intent of a branch of spring.
Too much awareness is a sickness,
      it keeps me awake all night.

Tugo (flourished 692-702)



Ode to Knight Chukchi

All living beings sorrow and lament
Over the spring that is past;
Your face once fair and bright
Is about to wear deep furrows.

I must glimpse you
Even for an awesome moment.
My fervent mind cannot rest at night
In the mugwort-rank hollow.

Der letzte Rauch der verdunstenden Realität

Sie setzen Das, was am Ende kommt — leider! denn es sollte gar nicht kommen! — die "höchsten Begriffe", das heisst die allgemeinsten, die leersten Begriffe, den letzten Rauch der verdunstenden Realität an den Anfang als Anfang.

Ni***
(Götzendämmerung, S.21)

Ein Moment der allerreinsten Abstraktion

Parmenides hat, wahrscheinlich erst in seinem höheren Alter, einmal ein Moment der allerreinsten, durch jede Wirklichkeit ungetrübten und völlig blutlosen Abstraktion gehabt; dieser Moment — ungriechisch wie kein andrer in den zwei Jahrhunderten des tragischen Zeitalters —, dessen Erzeugnis die Lehre vom Sein ist, wurde für sein eigenes Leben zum Grenzstein (...).

Ni***
Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen (III, S. 381)

H. .4

Ganymed

Was schläfst du, Bergsohn, liegest in Unmuth, schief,
Und frierst am kalten Ufer, Gedultiger!
Denkst nicht der Gnade, du, wenn’s an den
Tischen die Himmlischen sonst gedürstet?

Kennst drunten du vom Vater die Boten nicht,
Nicht in der Kluft der Lüfte geschärfter Spiel?
Trift nicht das Wort dich, das voll alten
Geists ein gewanderter Mann dir sendet?

Schon tönet’s aber ihm in der Brust. Tief quillt’s
Wie damals, als hoch oben im Fels er schlief,
Ihm auf. Im Zorne reinigt aber
Sich der Gefesselte nun, nun eilt er

Der Linkische; der spottet der Schlaken nun
Und nimmt und bricht und wirft die Zerbrochenen
Zorntrunken, spielend, dort und da zum
Schauenden Ufer und bei des Fremdlings

Besondrer Stimme stehen die Heerden auf,
Es regen sich die Wälder, es hört tief Land
Den Stromgeist fern, und schaudernd regt im
Nabel der Erde der Geist sich wieder.

Der Frühling kömt. Und jedes, in seiner Art,
Blüht. Der ist aber ferne; nicht mehr dabei.
Irr gieng er nun; denn allzugut sind
Genien; himmlisch Gespräch ist sein nun


H. .1

An Diotima

Schönes Leben! du lebst, wie die zarten Blüten im Winter,
In der gealterten Welt blühst du verschlossen, allein.
Liebend strebst du hinaus, dich zu sonnen am Lichte des Frühlings,
Zu erwarmen an ihr, suchst du die Jugend der Welt.
Deine Sonne, die schönere Zeit, ist untergegangen
Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nun.


Ch'oe Ch'iwon (born 857)

On a Rainy Autumn Night

I only chant painfully in the autumn wind,
For I have few friends in the wide world.
At third watch it rains outside.
By the lamp my heart flies myriad miles away.

Chong Chisang (died 1225)

Parting

After a rain on the long dike, grasses are thick.
With sad song I send you off to the South Bank.
When will the Taedong River cease to flow?
Year after year my tears will swell the waves.

Yi Illo (1152-1220)

Night Rain on the Rivers Hsiao and Hsiang

A stretch of blue water between the shores in autumn.
The wind sweeps light rain over a boat coming back.
As the boat is moored at night near the bamboos,
Each leaf rustles coldly, awakening sorrow.

Yi Chehyon (1287-1367)

After the Snow in the Mountains

The paper quilt grows cold, the temple light dim;
The novice has not rung a bell all through the night.
He will start grumbling if I open the door so early.
But I have to see the garden pine laden with snow.

National Preceptor T'aego (1301-1382)

Nothingness

Still — all things appear.
Moving — there is nothing.
What is nothingness?
Chrysanthemums bursting in the frost.

Song Ikp'il (1534-1599)

Boating at Dusk

Lost among flowers, the boat returns late,
Expecting the moon, it drifts slowly down the shoals.
Though I am drunk, I still drop a line:
The boat moves on, but not my dream.

Yun Sondo (1587-1671)

At my Study

My eyes fixed on the mountains and my ears on the zither,
How could affairs of the world ever disturb my mind?
Though nobody knows I am full of lively spirits,
Wildly I sing out a song and then intone it alone.

Pindar

Das Wort bleibt längere Zeit als Taten am Leben.
Nemea, 4,6

Vorübergehensollender Krieg

Darin, da&zlig; die Staaten sich als solche gegenseitig anerkennen, bleibt auch im Kriege, dem Zustande der Rechtlosigkeit, der Gewalt und Zufälligkeit, ein Band, in welchem sie and und für sich seyend für einander gelten, so daß im Kriege selbst der Krieg als ein vorübergehensollendes bestimmt ist. Er enthält damit die völkerrechtliche Bestimmung, daß in ihm die Möglichkeit des Friedens erhalten, somit z.B. die Gesandten respectirt, und überhaupt, daß er nicht gegen die inneren Institutionen und das friedliche Familien- und Privatleben, nicht gegen die Privatpersonen geführt werde.

He***
(Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, S. 341-2).

Ewiger Frieden

Es giebt keinen Prätor, höchstens Schiedsrichter und Vermittler zwischen Staaten, und auch diese nur zufälligerweise, d.i. nach besondern Willen. Die Kantische Vorstellung eines ewigen Friedens durch einen Staatenbund, welcher jeden Streit schlichtete, und als eine von jedem einzelnen Staate anerkannte Macht jede Mishelligkeit beilegte, und damit die Entscheidung durch Krieg unmöglich machte, setzt die Einstimmung der Staaten voraus, welche auf moralischen, religiösen oder welchen Gründen und Rücksichten, überhaupt immer auf besonderen souverainen Willen beruhte, und dadurch mit Zufälligkeit behaftet bliebe.

Der Streit der Staaten kann deswegen, insofern die besondern Willen keine Uebereinkunft finden, nur durch Krieg entschieden werden.

He***
(Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, S. 339).

Krieg und sittliche Gesundheit

Der Krieg als der Zustand, in welchem mit der Eitelkeit der zeitlichen Güter und Dinge, die sonst eine erbauliche Redensart zu seyn pflegt, Ernst gemacht wird, ist hiermit das Moment, worin die Idealität des Besonderen ihr Recht erhält und Wirklichkeit wird; — er hat die höhere Bedeutung, daß durch ihn, wie ich es anderwärts ausgedrückt habe, "die sittliche Gesundheit der Völker in ihrer Indifferenz gegen das Festwerden der endlichen Bestimmtheiten erhalten wird, wie die Bewegung der Winde die See vor der Faulniß bewahrt, in welche sie eine dauernde Ruhe, wie die Völker ein dauernder oder gar ein ewiger Friede versetzen würde."

He***
(Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, S. 332-3).

Das sittliche Moment des Krieges

Es gibt eine sehr schiefe Berechnung, wenn bey der Foderung dieser Aufopferung der Staat nur als bürgerliche Gesellschaft, und als sein Endzweck nur die Sicherung des Lebens und Eigenthums der Individuen betrachtet wird; denn diese Sicherheit wird nicht durch die Aufopferung dessen erreicht, was gesichert werden soll; — im Gegentheil. — In dem Angegebenen liegt das sittliche Moment des Krieges, der nicht als absolutes Uebel und als eine bloß äußere Zufälligkeit zu betrachten ist, welche, sey es in was es wolle, in den Leidenschaften der Machthabenden oder der Völker, in Ungerechtigkeiten u.s.f. überhaupt in solchem, das nicht seyn soll, seinen somit selbst zufälligen Grund habe.

He***
(Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, S. 332).

Die Pflicht, der Staat zu erhalten

Diese Bestimmung, mit welcher das Interesse und das Recht der Einzelnen als ein verschwindendes Moment gesetzt ist, ist zugleich das Positive nämlich ihrer nicht zufälligen und veränderlichen, sondern an und für sich seyenden Individualität. Diß Verhältniß und die Anerkennung desselben ist daher ihre substantielle Pflicht, — die Pflicht, durch Gefahr und Aufopferung ihres Eigenthums und Lebens, ohnehin ihres Meynens und alles dessen, was von selbst in dem Umfange des Lebens begriffen ist, diese substantielle Individualität, die Unabhängigkeit und Souveraintetät des Staats zu erhalten.

He***
(Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, S. 331).