Philosophischer Mehrkampf

Nach Foucault darf die Philosophie wieder daran denken, zu werden, was sie gewesen war, bevor das kognitivistische Mißverständnis sie aus der Bahn warf — ein Exerzitium der Existenz. Als Ethos des luziden Lebens ist sie reine Disziplin und reiner Mehrkampf — sie bringt auf ihre Weise die Wiederherstellung des antiken Panathlon mit sich, ohne sich auf eine abgezählte Gruppe von Agonen festzulegen. Die Analogie zwischen Sportarten und Diskurs- und Wissenarten muß möglichst buchstäblich genommen werden. Die philosophische Intelligenz übt die Disziplin, die sie ist, vor allem in den Einzeldisziplinen, in die sie sich versenkt, wenn es sein muß sogar in die »Philosophie«. Vor dem »Durchqueren« muß gewarnt werden: In neunundneunzig von hundert Fällen bleibt es bei Anfängerfehlern stehen. Eine Metadisziplin gibt es naturgemäß nicht.

Sl***

(Du mußt dein Leben ändern, S. 245).